Internationale Maispreise im Aufwind

28.10.2019 Die Maispreise verbuchen an den internationalen Börsen in Paris und Chicago ein Plus, während die Wiener Notierung auf der Stelle tritt.

Die bereits gut fortgeschrittene heimische Maisernte wird trotz lokal schwankender Hektarerträge flächenbedingt insgesamt über dem Vorjahr erwartet. Der Start der Nassmaisernte war heuer in Niederösterreich Mitte September deutlich später als die frühen Ernten der beiden Vorjahre. Die übernommenen Maispartien weisen erfreulicherweise trotz einzelner Regenphasen zur Abreife ein ähnlich niedriges Niveau an Fusariumtoxinen wie im Vorjahr auf.

Die Preise für Trockenmais liegen an der Börse in Wien Ende Oktober bei 141 bis 142 EUR/t, haben damit seit Erntestart verloren und befinden sich mehr als 10 EUR/t unter dem Niveau vor einem Jahr. Der europäische Leitkurs an der Euronext in Paris befindet sich bei 181 EUR/t (Schlusskurs 25.10.2019) und konnte einhergehend mit den freundlichen Impulsen vom Weizenkontrakt in Paris seit Anfang September ein Preisplus von 15 EUR/t verbuchen. An der internationalen Leitbörse in Chicago (CBoT) liegt der Maiskontrakt mit umgerechnet 137 EUR/t zwar 20 EUR/t unter dem Fünfjahreshoch im Juni 2019, aber konnte seit Anfang September 13 EUR/t zulegen. Das Mehrjahreshoch im Juni wurde durch Meldungen einer deutlich verkleinerten Maisfläche im weltweit bedeutendsten Maisproduktionsland USA verursacht. Diese Meldungen wurden später zurückgenommen und auch eine Stagnation der Futtermittelnachfrage des größten Maisverbrauchers China durch den Ausbruch der afrikanischen Schweinepest im Land der Mitte führten wieder zu Kursrücknahmen. Die jüngsten Kurssteigerungen konnten dank einer Tauwetterphase im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der, die Maisernte behindernden, Kältewelle in den USA erreicht werden.

Während Mais im Inland 5-10 EUR/t zum Vorjahr verlor, liegt das Minus des Futtergerstenpreises bei 40-50 EUR/t zum Höchstwert des alten Wirtschaftsjahres, welcher jedoch das Vierjahreshoch an der Wiener Börse darstellte. Seit der Ernte konnte sich die Oberkante der Futtergerstennotierung leicht befestigen und liegt bei 135 bis 140 EUR/t.

Qualitätsweizen notiert in Wien mit 177 bis 180 EUR/t und verbuchte somit eine Steigerung der Notierungsunterkante von 9 EUR/t und der Notierungsoberkante von 5 EUR/t seit Ende August. Die Qualitätsprämie zum Mahlweizen ist im Gegenteil zum alten Wirtschaftsjahr mit 12 EUR/t wieder auf normalem Niveau vorhanden. Die Kurssteigerungen der letzten beiden Monate sind mit der freundlichen Entwicklung des Weizenkontraktes in Paris zu begründen. Der Pariser Weizenkontrakt (Lieferung Dezember) konnte in jenem Zeitraum ein Plus von 17 EUR/t verbuchen und liegt derzeit bei 181 EUR/t. Diese Entwicklung wurde durch den bullischen Markt für Weizen in Chicago mitverursacht. Der Weizenkontrakt in Übersee liegt derzeit bei umgerechnet 171 EUR/t und verbuchte ein Plus von 22 EUR/t in den letzten zwei Monaten. Rege US-Weizenexporte, die schindende Konkurrenz Russlands am Weizenexportmarkt, sich trübende Ernteaussichten auf der Südhalbkugel sowie die Kältewelle in den USA wirkten preisstützend.

DI Herz, 28.10.2019

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