Geflügelpest: Fallzahlen in Europa so hoch wie noch nie im Sommer

14.10.2022 Einem aktuellen Bericht zufolge wurden in Europa mehr Fälle der Vogelgrippe bei Wild- und Hausgeflügel als je zuvor in den Sommermonaten gemeldet.

Laut Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde im Zeitraum Juni bis September eine noch nie dagewesene Anzahl von Fällen der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei Wild- und Hausgeflügel nachgewiesen. In den Vorjahren waren in den Sommermonaten keine oder nur wenige Infektionen gemeldet worden. 

Zwischen 11. Juni und 9. September 2022 wurden in 16 EU/EWR-Ländern sowie im Vereinigten Königreich insgesamt 788 HPAI-Fälle bestätigt, davon entfielen 56 auf Geflügel, 22 auf in Gefangenschaft gehaltene Tiere und 710 auf Wildvögel. Auffällig ist, dass das Virus bei Wildvögeln den ganzen Sommer über anwesend war und bei Meeresvögeln an Europas Nordwestküste, insbesondere in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich, eine hohe Sterblichkeit verursacht hat.

Infizierte Wildvögel stellen für Nutzgeflügel ein dauerhaftes Risiko dar. Zwischen Juni und September ging die Zahl der Ausbrüche auf Geflügelbetrieben im Vergleich zu den Vormonaten zwar zurück, war jedoch immer noch mehr als fünfmal so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die aktuellen Fälle verteilen sich auf Nordwesteuropa. In Österreich wurden 2022 keine Infektionen nachgewiesen.

Der beginnende herbstliche Vogelzug und die zunehmende Zahl der in Europa überwinternden Wildvögel macht ein höheres Risiko einer HPAI-Infektion als in den Vorjahren wahrscheinlich. Die Geflügelpest-Saison 2021-2022 hat mit 2.467 Ausbrüchen bei Geflügelbetrieben und 47,7 Millionen gekeulten Tieren die bisher größte in Europa beobachtete Epidemie hervorgebracht. Insgesamt sind 37 europäische Länder betroffen.

Quelle: Vogelgrippe-Fallzahlen in Europa so hoch wie noch nie im Sommer (EFSA)

DI Reiterer, 14.10.2022

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