Weizen- und Maiskurse kräftig im Plus; Düngemittelnotierungen noch stabil

04.03.2022 Die Weizenpreise in Paris übertreffen den Vorwochenwert um 64 Euro pro Tonne, Mais legt um 72,25 Euro pro Tonne zu, Raps verzeichnet ebenfalls ein kräftiges Plus. Die Großhandelspreise für Düngemittel an der deutschen Ostsee blieben trotz verdoppelter Gaspreise stabil zur Vorwoche.

Der Weizenpreis in Paris stieg um 64,25 EUR/t oder 22% auf 351,25 EUR/t (Schlusskurs 2.3.2022). Damit wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Russland ist mit 75 Mio. t (10% der Welternte) der viertgrößte Weizenproduzent weltweit (nach EU, China, Indien) ist. Zudem nimmt Russland den Platz als zweitgrößten Weizenexporteur am Weltmarkt mit 20% Anteil der Exporte in 2021/2022 ein. Die Ukraine ist mit 33,2 Mio. t (4% der Welternte) der 7. größter Weizenproduzent am Globus. Die Ukraine deckt 2021/2022 14% der gesamten Weizenexporte weltweit ab.

Seit dem Kriegsausbruch am 24.02.2022 sind die Weizenausfuhren der Ukraine und Russlands zum Erliegen gekommen, da auch im Schwarzen Meer kriegerische Aktivitäten vorherrschen. Der teilweise Ausschluss aus dem SWIFT-System dürfte den Weizenexport Russlands zusätzlich behindern. Insgesamt decken beide Staaten rund 34 % der weltweiten Weizenexporte ab. Die Hauptdestinationen sind vor allem Tunesien, Türkei, Irak und Ägypten.

Der Maiskontrakt in Paris legte um 72,25 EUR/t oder 27% auf 340,00 EUR/t zu. Damit erreichte auch Mais sein bisher höchstes Niveau in Paris. Unterstützende Impulse kommen vom aufgeheizten Weizenmarkt sowie von der Tatsache, dass 52% der Maisimporte der EU aus der Ukraine stammen. Zudem könnte der Krieg die Logistik für die im April/Mai laufende Maisaussaat behindern, wodurch die kommende Maisernte der Ukraine deutlich kleiner ausfallen könnte.

Die Rapskurse in Paris legten um 85,50 EUR/t oder 12% auf 825,75 EUR/t zu. Die Sojabohnenkurse in Chicago legen umgerechnet um 4 EUR/t auf 555,02 EUR/t zu. Am 01.März 2022 wurde in Chicago der höchste Wert seit 10 Jahren (559,21 EUR/t) erreicht. Unterstützend wirkte die Preisrally von Rohöl, da Russland auch ein bedeutendes Rohöl-förderndes Land ist.

Die Großhandelspreise für Düngemittel an der deutschen Ostsee blieben stabil zur Vorwoche. Kalkammonsalpeter FOB Ostseehäfen kostet aktuell 600,00 EUR/t, wodurch der Preis zur Vorwoche unverändert blieb. Harnstoff ist mit 789,00 EUR/t ebenfalls um keinen Euro teurer geworden. Diese Entwicklung ist insofern verwunderlich, da der Großhandelspreis für Gas durch Sorgen über Unterbrechungen durch den Russland-Ukraine-Konflikt sich zur Vorwoche verdoppelte und das Langzeithoch im Dezember 2021 sogar noch übertraf. Diammonphosphat stieg um 10 EUR/t auf 818 EUR/t, Kalidünger stieg um 5 EUR/t auf 413 EUR/t. Weißrussland besitzt das größte Kaliumvorkommen Europas.

04.03.2022, DI Herz

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