Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch

21.12.2018 Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich sowohl in Europa als auch in China aus.

Ansteckende Seuche, keine Gefahr für Menschen


Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche, die ursprünglich nur auf dem afrikanischen Kontinent vorkam. Sie befällt Haus- und Wildschweine, die Gesundheit von Menschen und anderen Tieren gefährdet die ASP aber nicht. Der Erreger ist ein sehr widerstandsfähiger Virus. Er wird durch direkten Tierkontakt oder über Zeckenstiche übertragen. Aber auch über nicht gereinigte Transportfahrzeuge, Ausrüstung und Kleidung kann der Erreger verbreitet werden. Verseuchtes Fleisch und Fleischwaren sind weitere Überträger. Darin kann der Virus mehrere Monate überleben.


Immer mehr europäische Regionen betroffen


Über Russland und Weißrussland erreichte die Afrikanische Schweinepest Anfang 2014 die EU – zuerst Litauen und Polen. Inzwischen sind große Teile Osteuropas betroffen. Die Fälle in Ungarn und Tschechien beschränken sich auf Wildschweine. Mit dem Ausbruch in der Region um Zlin (CZ) im Vorjahr rückte die ASP bis auf 80 km an die österreichische Grenze heran. Nach mehr als 6 Monaten ohne neue Fälle wurde dieser Ausbruch Ende November als beendet erklärt.

Für Schlagzeilen sorgte in diesem Jahr das Auftreten bei belgischen Wildschweinen. Wie in Zlin lag das betroffene Gebiet hunderte Kilometer von anderen Regionen mit ASP-Fällen entfernt. Das legt die Vermutung nahe, dass die Seuche über kontaminierte Essensabfälle übertragen wurde. Reisende, Fernfahrer, Gastarbeiter, Jagdtouristen oder Soldaten könnten durch unvorsichtige Entsorgung von Schweinefleischerzeugnissen für die Verbreitung gesorgt haben. Die kontinuierliche Ausbreitung der Schweinepest erfolgt hauptsächlich über Wildschweine. Belgien und Tschechien ist es gelungen, die Wanderung der Wildschweine in nicht betroffene Gebiete zu stoppen. In den Sperrgebieten wurden vorsichtshalber auch Hausschweine getötet.

Die EU-Kommission unternimmt große Anstrengungen um die ASP in den Griff zu bekommen. Allerdings breitet sich die Seuche trotz aller Maßnahmen um 1 bis 3 km pro Monat aus. In der EU verzeichnen 2018 Polen, Litauen und Rumänien die meisten Fälle. Anders als in den anderen Ländern sind in Rumänien vor allem Hausschweine betroffen. Die kleinstrukturierte Schweinehaltung stellt die rumänischen Behörden vor große Herausforderungen.
 

China tötet 630.000 Schweine


Seit August grassiert die Afrikanische Schweinepest auch in China. Mittlerweile sind 23 Provinzen und unabhängige Metropolen betroffen, darunter Peking und die Provinz Sichuan. Mit jährlich 65 Millionen Schlachtungen ist Sichuan das Zentrum der chinesischen Schweineproduktion. Vorsorglich mussten landesweit mehr als 630.000 Schweine getötet werden. Chinesische Stellen geben an, dass sie die gefährliche Seuche dank ihrer Maßnahmen unter Kontrolle hätten. Neue Ausbrüche in immer mehr Provinzen sprechen dagegen.