AMA-Flächenauswertung 2018

04.07.2018 Zuckerrübenfläche auf Rekordtief, Sojabohnenflächenrekord, Weichweizenfläche auf Langzeittief, Wintergerstenfläche gewinnt, Roggenfläche ausgedehnt.

Weichweizenfläche schrumpft nach dem Langzeittief im Vorjahr weiter

Die Flächenauswertung der AMA-Mehrfachanträge zeigt deutliche Verschiebungen der Anbauverhältnisse. Die Wintergerstenfläche wird aufgrund attraktiver Futtergerstenpreise kräftig ausgedehnt (+6.732 ha). Weichweizen verliert nach dem letztjährigen Vierzehnjahrestief weitere 655 ha. Obwohl die Aussaatbedingungen im Herbst gut waren, entschieden sich die Landwirte aufgrund der anhaltend niedrigen Weizenpreise gegen eine Ausdehnung dieser Kultur. Roggen konnte sich von seinem Allzeittief im Vorjahr erholen und liegt mit einer kräftigen Ausdehnung (+6.247 ha) über dem Niveau der letzten drei Jahre. Die knappe Inlandsversorgung der Mühlen führte im Vorjahr zu Preissteigerungen für dieses Brotgetreide. Sommergerste setzte den Abwärtstrend der letzten Jahre mit großen Flächenreduktionen fort (-6.362 ha) und landet somit auf einem Rekordtief. Die diesjährige Fläche liegt 54 Prozent unter der vor zehn Jahren. Triticale setzt den mehrjährigen Aufwärtstrend fort und legt um 1.447 ha zu. Hartweizen verzeichnet wie im Vorjahr eine Flächenrücknahme, womit nur mehr ein Teil der großen Zugewinne aus 2016 beibehalten werden. Körnermais kann seine großen Zugewinne aus dem Vorjahr weiter ausbauen (+832 ha).

Sojabohnenfläche auf Rekordniveau

Sojabohnen können nach dem vorjährigen Flächenplus abermals kräftig zulegen (+3.156 ha). Attraktive Preise u.a. durch den geringen Selbstversorgungsgrad mit Soja in Österreich und der EU und die Reduktion der Zuckerrübenfläche können als Gründe hierfür angeführt werden. Die Ölrapsfläche blieb auf demselben Niveau wie 2017, während die Sonnenblumenfläche einen Teil der Zugewinne aus dem Vorjahr abgeben muss (-516 ha).

Zuckerrübenfläche sinkt auf Rekordtief

Zuckerrüben werden aufgrund der bereits berichteten Schäden durch den Derbrüsselkäfer um nahezu ein Viertel (-11.724 ha) reduziert und landen somit auf einem Rekordtief. Die Flächenrücknahmen fanden vor allem in Niederösterreich und im geringerem Ausmaß im Burgenland statt. Stärkeindustriekartoffeln verzeichnen einen leichten Zuwachs (+635 ha), während die anderen Kartoffelarten unverändert bleiben. Der Öl- und Speisekürbis kann seine Fläche nach der vorjährigen Halbierung im geringen Ausmaß erweitern (+503 ha). Ackerfutterflächen verzeichnen insgesamt eine Zunahme zum Vorjahr (+3.292 ha).

Bio-Ackerfläche wächst kräftig

Die Bio-Ackerfläche legt entsprechend dem mehrjährigen Trend erneut zu (+ 10.357 ha). Allerdings ist die absolute Zunahme nur halb so groß wie im Vorjahr. Unter den Bio-Kulturen verzeichnet Bio-Weichweizen das größte Flächenplus (+ 3.841 ha). Damit sichert das bedeutendste Brotgetreide auch auf den biologisch bewirtschafteten Flächen seinen größten Flächenanteil. Die zweitgrößten Zunahmen unter den biologischen Feldfrüchten verzeichnet Roggen (+2.963 ha). Damit ist die diesjährige Gesamterweiterung der Roggenfläche von 6.247 ha zu 47 Prozent auf mehr Bio-Roggen zurückzuführen. Die biologische Wintergerstenfläche wird ebenfalls zum Vorjahr ausgedehnt (+1.678 ha). Bio-Dinkel setzt den im Vorjahr begonnenen Trend der Flächenabnahme fort (-2.454 ha), da die Bio-Dinkelpreise weiterhin niedrig sind.

Bio-Mais und Bio-Soja ausgedehnt

Unter den im Herbst geernteten Bio-Feldfrüchten können Körnermais (+2.785 ha) und Sojabohne (+1.534 ha) die größten Zugewinne für sich verbuchen. Auch auf den biologisch bewirtschafteten Flächen gibt es eine Reduktion der Zuckerrübenflächen durch Schädlingsprobleme. Die gesamte Zunahme der Stärkeindustriekartoffeln kann großteils auf eine Ausdehnung der Bio- Stärkeindustriekartoffeln zurückgeführt werden (+411 ha). Das in der Bio-Landwirtschaft bedeutende Ackerfutter wird weiter ausgedehnt (+1.244 ha).