Erzeugerpreise für Bio-Getreide unter dem Vorjahr

08.07.2019 Die endgültig ausbezahlten Erzeugerpreise für biologisches Getreide des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2018/2019 liegen unter dem Vorjahresniveau.

Den größten Preiseinbruch unter den Bio-Getreidearten erlebte Bio-Mahlweizen (min. 11 % Protein) mit -59 EUR/t. Bio-Premiumweizen (min. 13 % Protein) konnte die Verluste begrenzen (-16 EUR/t) und liegt bei 401 EUR/t. Der Bio-Mahlroggenpreis erlebte ebenfalls eine Abwärtskorrektur zum Vorjahr mit einem Minus von 31 EUR/t. Diesen Abwärtskorrekturen steht eine Trendumkehr des Bio-Dinkelpreises gegenüber: Nach zwei Jahren der Preisrückgänge verzeichnet Bio-Dinkel 2018/2019 ein Plus von 10 EUR/t, liegt jedoch mit 283 EUR/t nur leicht über Bio-Mahlweizen und unter dem Niveau von Bio-Dinkel in 2016/2017 (366 EUR/t) und weit unter 2015/2016 (578 EUR/t).

Bio-Mais für Futterzwecke (-15 EUR/t) und Agrana-Bio-Mais (-25 EUR/t) verloren zum Vorjahr, Agrana-Bio-Mais kann jedoch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr eine Prämie von 20 EUR/t zu Bio-Mahlweizen verzeichnen.

Bio-Speisesoja kann mit geringen Verlusten (-5,80 EUR/t) das hohe Niveau vom Vorjahr halten und liegt bei 665 EUR/t. Die gestiegenen Bio-Sojaflächen aus den vergangenen Jahren wurden vom heimischen Markt problemlos aufgenommen. Der Preis für Bio-Sonnenblume hält sich konstant zum Vorjahr mit 632 EUR/t.

Die biologisch bewirtschaftete Ackerfläche nahm um 29.641 ha zum Vorjahr zu und erreichte somit abermals einen neuen Bio-Ackerflächenrekord. Der Bio-Anteil an der Gesamtackerfläche steigt dadurch auf 20 %. Die hohen Bio-Zunahmen in den Vorjahren (+10.000 ha in 2018, +20.000 ha in 2017) wurden somit deutlich übertroffen, was mit der letzten Möglichkeit des Einstieges in die ÖPUL-Bio-Maßnahme zu vollem Prämienbezug und dem in den Vorjahren attraktiven Preisniveau erklärt werden kann.

Den höchsten Bio-Anteil hat 2019 die Ackerbohne mit 75 %, jedoch ist die absolute Bio-Fläche jener Kultur 2019 zurückgegangen und mit lediglich 4.580 ha auf einem bescheidenen Niveau. Den zweithöchsten Bio-Anteil hat das Menggetreide – eine Kulturgruppe aus Getreide- und Getreide-Leguminosengemenge, den dritthöchsten Dinkel mit 66%, wobei der Anteil bereits bei 87 % im Jahr 2017 lag. Die anderen Körnerleguminosen Sojabohne (35 %) und Körnererbse (37 %) weisen ebenfalls hohe Bio-Anteile auf. Bio- Sojabohne ist mit einer Fläche von 24.443 ha die zweitgrößte Druschfrucht auf den Bio-Äckern nach Bio-Weichweizen mit einer Fläche von 40.298 ha und einem Bio-Anteil von 16 % an der gesamten Weichweizenfläche. Raps ist mit lediglich 0,7 % Bio-Anteil die Kultur mit dem geringsten Bio-Anteil. Dies lässt sich mit dem intensiven Pflanzenschutz- und Düngebedarf dieser Kultur erklären.
  DI Herz, 08.07.2019