Endgültige Getreideerzeugerpreise zum Vorjahr erhöht

02.07.2019 Die endgültigen Erzeugerpreise für Getreide liegen vor allem bei den Futtergetreidearten über dem Niveau des Vorjahres.

Die endgültigen Erzeugerpreise für konventionelles Getreide im abgeschlossen Wirtschaftsjahr 2018/2019 liegen laut den Erzeugerpreismeldungen der Erstaufkäufer an die AMA Summa summarum über den Preisen aus 2017/2018. Premium- und Qualitätsweizen konnten sich entsprechend dem preislich erhöhten nationalen und internationalen Weizenmarkt im Hauptaufkaufsmonat August um 5 EUR/t steigern. Mahlweizen war entsprechend der geringen Verfügbarkeit (lediglich 14 % der Ernte, Mehrjahresmittel: 27%) wieder sehr gefragt und konnte vom guten Vorjahresniveau weitere 10 EUR/t zulegen. Der Mahlroggenpreis wurde durch die preislich verursachte Flächenausdehnung im Vorjahr nach unten korrigiert (-5 bis -10 EUR/t). Hartweizen konnte zwar im August leichte Steigerungen zum Vorjahr verbuchen, wies aber weiterhin eine zu geringe Prämie von lediglich 10 bis 15 EUR/t zum Premiumweizen auf, wodurch der Ertragsunterschied und das Qualitätsrisiko nicht abgedeckt wird. Dementsprechend sank 2019 die Hartweizenfläche um 5.000 ha. Braugerste legte entsprechend dem geringen Angebot preislich zu.

Futtergetreide – insbesondere die Futtergerste – erreichte entsprechend dem Vierjahreshoch an der österreichischen Produktenbörse und den internationalen Exportpreisen deutlich Preissteigerungen (bis +43 EUR/t). Verantwortlich hierfür waren die geringe Verfügbarkeit von Futterweizen und die knappe internationale Gerstenversorgung. Die Landwirte weiteten daher die Wintergerstenfläche 2019 um rund 9.000 ha auf ein neues Rekordniveau aus. Die ersten Notierungen der neuen Ernte 2019 liegen – entsprechend dem erhöhten Angebot – deutlich unter den Preisen der alten Ernte. Triticale konnte durch den freundlichen Futtergetreidemarkt und gute Preise für die industrielle Verarbeitung preislich zum Vorjahr gewinnen. Körnermais lag in der Ernte preislich konstant zum Vorjahr, erlitt jedoch im Spätfrühjahr (April und Mai) Preisrückgänge im Vergleich zum Vorjahr.

Ölraps verlor preislich entsprechend dem schwachen internationalen Ölsaatenmarkt. Sojabohne hat aus denselben Gründen preislich leicht verloren (-2 EUR/t im Hauptaufkaufsmonat Oktober), jedoch konnten die Rückgänge durch die hohe nationale Nachfrage abgefedert werden.

Heuer werden das zweite Jahr auch die endgültigen Erzeugerpreise für Niederösterreich veröffentlich, da die Hälfte der Marktleistung laut AMA-Getreidemeldung in dieser Region erzielt wird. Die österreichischen Mittelwerte liegen höher als die niederösterreichischen, wenn Preismeldungen und entsprechende Erfassungsmengen aus den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Kärnten vorliegen. Die Preise in Oberösterreich liegen im Mittel um 5-10 EUR/t höher aufgrund der Veredelungsdichte. Die Preise in der Steiermark und in Kärnten liegen durchschnittlich um 10-15 EUR/t bzw. 15-20 EUR/t höher aufgrund der geringeren Frachtkosten zum Hauptexportmarkt Italien und der höheren Veredelungsdichten.

Zu den Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten kommen Sie hier!

DI Herz, 02.07.2019