Daten & Fakten zum Markt für Sojabohnen, Raps und Sonnenblumen in Österreich
Die Meldungen der heimischen Getreidehändler, Genossenschaften und Verarbeitungsbetreibe laut Agrarmarkttransparenzverordnung zeigen folgendes Mengengerüst für Ölsaaten:
Von den heimischen Landwirten wurden im laufenden Wirtschaftsjahr ab Juli 2022 bis Jänner 2023 68.474 t konventioneller Ölraps, 22.098 t konventionelle Sonnenblumen und 95.878 t konventionelle Sojabohnen an die aufkaufende Hand vermarktet. Im Biosegment zeigt das AMA-Meldewesen eine Marktleistung von 9.608 t Bio-Sonnenblumen und 48.293 Bio-Sojabohnen.
Betrachtet man die gemeldeten Verarbeitungsdaten so wurden im laufenden Wirtschaftsjahr (ab Juli 2022 bis Jänner 2023) 150.694 t konventioneller Raps und 2.945 t Bio-Raps sowie 45.341 t konventionelle Sonnenblumen und 9.163 t Bio- Sonnenblumen zu Öl verarbeitet. Die Verarbeitungsmenge von 78.425 t konventionellen Sojabohnen und 25.407 Bio-Sojabohnen umfassen die Verarbeitung zu Öl und Schrot sowie die Herstellung von Lebensmitteln (Sojadrinks, Sojamehl, etc.).
Marktleistung 07/22-01/23 | Verarbeitung gesamt 07/22-01/23 | Verarbeitung monatsweise | |
Ölraps | 68.474 | 150.694 | 21.528 |
Sonnenblume | 22.098 | 45.341 | 6.477 |
Sojabohne | 95.878 | 78.425 | 11.204 |
BIO-Ölraps | < 3 Meldungen | 2.945 | 421 |
BIO-Sonnenblume | 9.608 | 9.163 | 1.309 |
BIO-Sojabohne | 48.293 | 25.407 | 3.630 |
Summe | 244.352 | 311.975 | 44.568 |
Quelle: AMA
Die internationalen Sojaschrotpreise lagen Anfang März durch die Trockenheit in Argentinien auf einem 9-Monatshoch, ruderten jedoch in den letzten Wochen zurück. In Europa und Österreich ist die nicht mehr vorhandene Preisprämie für GVO-freien Sojaschrot im Vergleich zu GVO-Importsojaschrot zu erwähnen. Aktuell (29.03.2023) kostet GVO-freier Sojaschrot (45% RP) mit 565,00 EUR/t um 10 EUR/t weniger (!) als GVO-Importsojaschrot (44% RP) mit 575,00 EUR/t (Notierung an der landwirtschaftlichen Produktenbörse in Wien).
Rapssaat an der europäischen Leitbörse Euronext in Paris liegt mit aktuell 466,75 EUR/t geringfügig höher als das Zweijahrestief am 22.03.2023 (430,50 EUR/t). Das allgemein sinkende Getreidemarktumfeld, sinkende Rohölpreise und gute Rapsernten der Hauptproduzenten Kanada und Australien belasten den Rapskurs.
DI Herz, 03.04.2023