Internationale Sojapreise und Rapsnotierungen legen kräftig zu

03.05.2024 Die Notierung von Sojabohnen in Chicago und Raps in Paris stiegt aufgrund befürchteter Lieferengpässe.

Der Schlusskurs der Sojabohnennotierung (Mai-Kontrakt) am Donnerstag, 02.05.2024, von umgerechnet 406,97 EUR/t in Chicago legte zum Vortag um mehr als 10 EUR/t zu. Damit wurde das höchste Preisniveau seit mehr als einem Monat erreicht. Hauptgrund für die steile Aufwärtsbewegung sind die aktuellen Streiks in Argentinien, welche zu einer Unterbrechung der argentinischen Sojaexporte auf dem Weltmarkt führen. Zudem wird in Argentinien (dem drittgrößten Erzeugerland von Sojabohnen) mit einem Rückgang der kommenden Ernte durch eine Insektenplage gerechnet. Brasilien – der größte Erzeuger von Sojabohnen - ist durch die aktuell schweren Niederschläge und damit einhergehender Überschwemmungen von einer Verzögerung der derzeit laufenden Sojaernte betroffen.

Der Schlusskurs von Raps am Donnerstag, 02.05.2024, in Paris (August-Kontrakt) lag mit 466,50 EUR/t um 7,95 EUR/t über den Vortrag und erreichte somit das höchste Niveau seit Oktober 2023. Die Preisrallye geschah hier vor allem im Windschatten der Sojanotierungen. Kanadische Exporterfolge sind ein Mitgrund für den Anstieg.

In der EU werden für das Wirtschaftsjahr 2023/24 32.9 Mio. t Erntemenge der drei bedeutendsten Ölsaaten (Raps, Sonnenblume, Sojabohne) prognostiziert. Die größte Bedeutung hat Raps mit einer Erntemenge von 19,8 Mio. t, auf Platz zwei kommt die Sonnenblume mit 10,7 Mio. t. Die EU-Sojabohnenernte liegt bei 2,8 Mio. t. Die gesamte EU- Ölsaatenproduktion steht einem deutlich höheren Verbrauch von 51,2 Mio. t gegenüber. Daher werden von der EU 20,1 Mio. t Ölsaaten, insbesondere Sojabohnen (13,5 Mio. t) importiert.

DI Herz, 03.05.2024