AMA- Marktübersicht: Erdbeeren

09.01.2024 Spanien weltweit Top- Exporteur von Erdbeeren frisch, österreichischer Importbedarf bei Erdbeeren hoch, Großhandelspreise bei Erdbeeren stabil - Vermarktungsmengen 2023 auf Vorjahresniveau

Auch wenn die winterlichen Temperaturen derzeit noch Citrus verkaufen, die europäische Frühjahrskampagne von Erdbeeren läuft bereits. Traditionell werden erste Vorboten südspanischer Erdbeeren in den nächsten Wochen heimische Regalmeter besiedeln. Je nach Witterung wird die (Haupt-) Vermarktungssaison in unseren Breiten von Februar bis Juli geführt.

Spanien weltweit Top- Exporteur von Erdbeeren frisch

Spanien ist vor Mexiko und USA weltweit TOP- Exportland von frischen Erdbeeren.

Die Provinz Huelva, Andalusien ist mit mind. 94 % Anteil an der spanischen Gesamtproduktion das Zentrum des europäischen Erdbeeranbaus (26 % der EU-Produktion auf ca. 6.100 ha).
Für ein Kilo Erdbeeren sind 300 Liter Wasser nötig. Vor allem die eingeschränkte Wasserverfügbarkeit gilt daher als der limitierende Faktor und treibt spanische Anbauer nach und nach in den Kulturwechsel. (z.B. Kleinbeeren) Ein beträchtlicher Anteil der spanischen Erdbeeren wird am europäischen Binnenmarkt und GB abgesetzt. Die mit Abstand wichtigsten Einführer spanischer Erdbeeren waren 2022 Deutschland, Frankreich und Italien. (ca. 60 % Anteil an Gesamtexporte Erdbeeren frisch)

Österreichischer Importbedarf bei Erdbeeren hoch

Die stärksten Einfuhrländer auf globaler Ebene waren 2022 USA, Deutschland und Kanada vor Frankreich und GB. Niederlande, als „Tor zu Europa“ mit Hafen Rotterdam auf Platz sechs. Der Bedarf nach frischen Erdbeeren ist auch hierzulande groß. Österreich lag 2022 unter den TOP- Einführern, mit 21.000 t an Gesamtimporten von Erdbeeren frisch weltweit auf bemerkenswerten zwölften Platz.

Während die Preise der Importware über die letzten Jahre deutlich anzogen, hat sich die jährliche Importmenge vor allem in den Zehner- Jahren deutlich eingekürzt. Ende der Dekade, einhergehend mit höheren Haushaltskonsum in der Pandemie, stellte sich wieder ein leichter Aufwärtstrend bei den Importmengen ein. Exporte von Erdbeeren aus Österreich finden, in sehr überschaubaren Mengen, überwiegend Richtung Osteuropa statt.

Der Ursprung von nach Österreich importierten Erdbeeren liegt mit 47 % klar in Spanien, gefolgt von Deutschland (25 %) und Italien (18 %). Naturgemäß spielt bei der Herkunft der Importware der Saisonzeitpunkt eine tragende Rolle. Haupteinfuhren finden vornehmlich in der vor- und nachgelagerten Saison statt. Dennoch, selbst wenn heimische Erdbeeren verfügbar sind, wird das Angebot stark mit Importware unterfüttert.
Mit einem Selbstversorgungsgrad von 44 % (inklusive importierter Marmeladen und konserviertem Obst, Verarbeitung zur Erzeugung von Saft und Destillaten) reicht die heimische Produktion von +/- 15.000 t und einem Nahrungsverbrauch von 33.000 t (3,6 kg pro Kopf/Jahr) bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken

Großhandelspreise bei Erdbeeren stabil, Vermarktungsmengen 2023 auf Vorjahresniveau

Die Preis- und Mengenentwicklung der letzten zwei Vermarktungsjahre für Erdbeeren frisch zeigt deutlich Absatzspitzen und entsprechend des Saisonzeitpunktes korrelierende Preisausschläge auf. Im Besonderen der nass- kalte Mai und Juni 2023 hatte KW 20 bis
KW 24 zu Umsatzeinbrüchen geführt.

Der Beerenobstsektor steht vor einer weiteren Saison voller Ungewissheiten. Vor allem Wetterextreme wie Sturm, Hagel und Starkregen, als auch die anhaltende Trockenheit und der Anstieg der Produktionskosten machen die Rahmenbedingungen und Planbarkeit für diese arbeitsintensive Kultur hierzulande, als auch europaweit, schwierig. Die gute Nachricht zum Schluss. Die Akzeptanz der Verbraucher ist weiterhin ungebrochen und die Erdbeere wird, ob am Feld selbstgepflückt, ab Hof oder im LEH aber auch in Form eines Fruchtaufstriches ein Verkaufsschlager bleiben.

09.01.2024, Renhardt Bsc.

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