Austausch BLE, AMA und AgriMer

18.03.2016 Fachlicher Austausch der BLE mit Agrarmarkt Austria und FranceAgriMer über die Situation auf dem Milchmarkt in Wien

Die drei öffentlichen Institutionen FranceAgriMer, Agrarmarkt Austria und Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung haben sich im Rahmen ihrer Kooperationsvereinbarung am 07. und 08. März 2016 in Wien zu einem intensiven fachlichen Austausch über die Situation auf dem Milchmarkt und die Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Datenerhebung, Analyse und Veröffentlichung in diesem Bereich getroffen. Agrarmarkt Austria, FranceAgriMer und BLE sind die jeweils zuständigen Behörden für die Erhebung und Veröffentlichung von Daten und Zahlen im Milchbereich. Als staatliche Stellen stehen sie hierbei für Objektivität und Neutralität.

"Aufgrund der Schwierigkeiten am Milchmarkt, sehen wir es als besonders vordringlich an, uns in diesem Bereich intensiv auszutauschen. Gute Daten sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungen der Verwaltung und Politik" so Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. " Aufgrund der aktuellen Diskussionen am Milchmarkt ist wichtig, diese internationale Zusammenarbeit weiter auszubauen, um aussagekräftige Daten für Entscheidungsträger und Marktteilnehmer liefern zu können.", meinte Günter Griesmayr, Vorstandvorsitzender der Agrarmarkt Austria. André Barlier, Direktor bei der FranceAgriMer ergänzte, er sei froh sei über diese Zusammenarbeit, um zwischen den Organisationen als auch den Experten ein kleines Netzwerk zu schaffen, um ein funktionierendes Markinformationssystem zu haben".

Die schwierige Lage auf dem Milchmarkt wurde eingehend diskutiert. Der Milchmarkt ist derzeit durch ein Überangebot an Milch bei weiter steigender Erzeugung und verhaltener Nachfrage nach Milcherzeugnissen gekennzeichnet. Das Milchangebot wird auch durch den Anstieg der Erzeugung in der EU (+3,3 Mio. t 2015 gegenüber 2014) als weltweit größtem Milcherzeuger beeinflusst. Wesentlichen Anteil am Anstieg der Erzeugung in der EU haben derzeit die Niederlande und Irland, während die Erzeugung in Deutschland, Frankreich und Österreich vergleichsweise gering angestiegen ist. Eine Trendwende ist auf dem Milchmarkt derzeit weder auf der Erzeugungsseite noch auf der Absatzseite  erkennbar. Es wird unter den derzeitigen Rahmenbedingungen von den Experten eher erwartet, dass die Preise für konventionell erzeugte Milch im Lauf des Jahres 2016 ggf. noch weiter sinken.

Als Ergebnis des fachlichen Austauschs wurde vereinbart, eine Basis einer ersten gemeinsamen Datenveröffentlichung zu finden, die über die Veröffentlichungen bei EUROSTAT hinausgehen und für die drei benachbarten Staaten Informationen auf Bundesland- bzw. der Ebene von Einzugsgebieten zum Gegenstand haben. Die Veröffentlichungen sollen ggf. auch online in den Datenzentren der drei Staaten erfolgen.

Das nächste Treffen der Kooperationspartner "Informationsmanagement Landwirtschaft und Ernährung"  zu Themen der Marktinformation und Marktanalyse findet voraussichtlich im Januar 2017 in Berlin statt. Daneben werden die Zusammenarbeit und der Austausch von Informationen sowie Methoden zur Erhebung und Präsentation von Daten und Zahlen bilateral fortgesetzt.


Bilder

AgriMer, AMA, BLE, 18.03.2016