Bio-Dinkelpreis 2016/2017 aufgrund des hohen Angebotes auf Talfahrt

13.07.2017 Die endgültig ausbezahlten Erzeugerpreise für biologisches Getreide des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2016/2017 liegen bis auf wenige Ausnahmen wie Dinkel über dem Vorjahresniveau.

Bio-Dinkel erlitt die mit Abstand größten Preiseinbrüche gegenüber dem Vorjahr (-211,43 EUR/t), da der Markt von einem besonders großen Bio-Dinkelangebot überschwemmt wurde. Die Fläche wuchs auf ein Rekordniveau und auch die Erträge fielen überdurchschnittlich aus. Als Reaktion auf die niedrigen Preise nahmen die Landwirte den Großteil der vorjährigen Bio-Dinkelflächenzunahme im heurigen Anbaujahr zurück. Der Bio-Soja-, Bio-Mais- und Bio-Sonnenblumenpreis sanken ebenfalls gegenüber dem Vorjahr. Demnach ist Bio-Speisesoja jedoch weiterhin die Biokultur mit dem höchsten Preis pro Tonne (701,93 EUR/t), weswegen die Landwirte heuer die Bio-Sojaflächen kräftig ausweiteten. Die stärksten Preissteigerungen verbuchten Bio-Industriehafer und Bio-Mahlroggen. Die Bio-Weizenpalette konnte von Futterweizen bis zu den hohen Qualitäten ihre Preise gegenüber dem Vorjahr ausbauen, obwohl auch hier im Vorjahr eine Flächenausdehnung und hohe Erträge das Angebot erhöhten. Als Reaktion darauf erweiterten die Landwirte 2017 erneut die Bio-Weichweizenfläche gegenüber dem Vorjahr. Dadurch bleibt Weichweizen weiterhin auf den biologisch bewirtschafteten Flächen das am häufigsten angebaute Getreide.

Die Bio-Ackerfläche wuchs 2017 auf einen Anteil von 17 % der Gesamtackerfläche, während sie im Vorjahr noch 15 % umfasste. Die Bio-Marktleistung umfasst jedoch lediglich 7,8 %, was mit den geringeren Erträgen in der Bio-Landwirtschaft begründet wird. Relativ gesehen ist der höchste Bio-Marktleistungsanteil von 71 % bei Dinkel zu finden, gefolgt von Hafer, Triticale und Roggen. Die gesamte Dinkelfläche besteht zu 88 % aus biologisch bewirtschaftetem Dinkel. Hohe Bio-Anteile hat auch die Fläche von Ackerbohne, Menggetreide, Hafer, Roggen und Sojabohne. Der Anteil von Bio-Raps scheint verschwindend gering zu sein. Flächenmäßig kommt Bio-Raps auf einen Anteil von 0,4 % an der Gesamtrapsfläche. Dies lässt sich mit dem intensiven Pflanzenschutzbedarf dieser Kultur erklären.

DI Herz, 13.07.2017

BIO-Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten, Österreich, endgültig jährlich, ab 2015