BIO AUSTRIA Bauerntage 2020

03.02.2020 Landwirtschaft – Opfer, Täter oder Teil der Lösung beim Thema „Klimawandel“?

Im Zeichen des Klimawandels standen die BIO AUSTRIA Bauerntage mit dem Leitthema „Klima & Wandel“ vom 28. bis 30. Jänner 2020.

Zum 16. Mal haben sich zahlreiche Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen aus ganz Österreich an diesen drei Fachtagen im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels eingefunden. Am Eröffnungstag stellte man sich die Frage, ob die Landwirtschaft als Opfer, Täter oder Teil der Lösung beim Thema „Klimawandel“ einzustufen ist. An den darauffolgenden zwei Tagen konnte man aus einem breitem Angebot von jeweils 5 bzw. 6 parallelen Veranstaltung wählen. Das Leitthema zog sich wie ein roter Faden durch alle Fachtage hindurch.

„Das Thema Klimakrise ist im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen“. Mit diesem Satz eröffnete die Obfrau der Bio Austria, Gertraud Grabmann, die Bauerntage und begrüßte alle Ehrengäste, Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen. Die Klimawissenschaftlerin Kromp-Kolb setzte das Thema fort und erläuterte die wesentlichen Fakten zur globalen Klimaerwärmung und deren Konsequenzen. Schon bei den in Paris festgehaltenen Klimazielen (max. 1,5 Grad Temperaturanstieg) würden viele Städte zeitweise unbewohnbar werden. Aufgrund des Temperaturanstieges, Insektenschwunds und zunehmenden Extremwetterereignissen sieht Kromp-Kolb die Landwirtschaft in Summe als Verlierer. Ein Gegensteuern auf betrieblicher Ebene sei durch Anpassungen und Investitionen möglich. Ein Plädoyer für humusaufbauende Wirtschaftsweise und die zentrale Rolle der Böden als CO2-Speicher, kam sowohl von Kromp-Kolb, als auch von der zweiten Vortragenden, Dr. Anita Idel.

Am Nachmittag standen die Einreichungen für den Innovationspreis „Bio-Fuchs 2020“ auf dem Programm, welcher heuer folgerichtig unter dem Titel „Der klimafitte Betrieb“ stand. Aus 28 Einreichungen hatten es vier in die engere Auswahl geschafft. Diese brachten den Auditorium in kürzester Zeit ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimawandel näher. Danach folgten drei weitere spannende Vorträge über die Entwicklung, Zielsetzung und Chance des Bio-Bauernhofes der Zukunft. Es erging ein Appell an alle Bio-Bauern und Bäuerinnen Veränderungen eine Chance zu geben – „Sei mutig und mach was!“. Als Beispiel stellten Leopold und Franziska Friesenecker ihren Biberhof in Oberösterreich vor. Kreative Ideen und innovativer Unternehmergeist trifft auf Tradition.

Den krönenden Abschluss bildete die Übergabe des „Bio-Fuchs 2020“ an den Bio-Hof Engelhart im Traisental, welcher mitten in der Planung seines vierten Waldgartens steht. Waldgärten stellen eine Pflanzengemeinschaft mit überwiegend essbaren Baum- und Strauchfrüchten, Kräutern und Wildgemüse dar. Diese bieten ein optimales, lokales Kleinklima für Insekten, Vögel und Kleintiere und setzen demzufolge ein Zeichen gegen den Klimawandel und Artensterben.

Nach einem sehr interessanten und lehrreichen Eröffnungstag konnten sich die Teilnehmer auf zwei weitere Tage geballten Bio-Wissens freuen.

Dunst, 03.02.2020