Düngemittelpreise steigen zum Vorjahr

04.02.2021 Zu Beginn der Einlagerungssaison von Düngemitteln erhöhen sich die Preise im Vergleich zum niedrigen Vorjahresniveau.

Üblicherweise decken sich die Landwirte im ersten Quartal mit Düngemitteln für die kommende Pflanzenbausaison ein. Heuer wird dies teurer werden als im Vorjahr, da 2020 die Preise auf ein Langzeittief fielen. Diese Entwicklung basierte auf einer Talfahrt der Düngemittelpreise am Weltmarkt. Die internationalen Gaspreise sanken, wodurch Kalkammonsalpeter im Juni 2020 einen Tiefpunkt von 170 EUR/t FOB Ostseehäfen erreichte. Durch steigende Gaspreise in Kombination mit steigenden Getreidepreisen liegt Kalkammonsalpeter nun bei 213 EUR/t (03.02.2021). Beim österreichischen Landesproduktenhandel wird Kalkammonsalpeter durchschnittlich mit 18,35 EUR/dt (im Dezember 2020) verkauft. Der inländische Preis für Harnstoff beträgt 26,78 EUR/dt, während Diammonphosphat (18/46/0) 38,27 EUR/dt kostet und für Volldünger im Mittel (15/15/15) 29,63 EUR/dt bezahlt werden.

Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2019/2020 wurden 516.571 t Düngemittel in Österreich in Verkehr gebracht. Somit wurde der seit Jahren vorherrschende Trend der Abnahme der Düngemittelinverkehrbringung durchbrochen. Dies liegt an einer Bevorratung des Landesproduktenhandels und der Landwirte aufgrund des niedrigen Preisniveaus 2020. Es ist nicht von einer erhöhten Ausbringung an Düngemitteln auf den Feldern auszugehen, da durch zahlreiche Ökologisierungsmaßnahmen im Rahmen des ÖPUL und durch die stetig wachsende Bio-Fläche die Nutzung von mineralischen Düngemitteln sinkt.

Das bedeutendste Düngemittel ist weiterhin Kalkammonsalpeter, von welchem 268.987 t in Verkehr gebracht wurden. 132.620 t wurden von mineralischen Mehrnährstoffdüngern (NPK, NP, NK, PK) in Verkehr gebracht, wodurch diese Gruppe Platz zwei einnimmt. Die drittgrößte Menge von 26.870 t fällt auf Kaliumchlorid. Die in Verkehr gebrachte Menge von 24.430 t Harnstoff nimmt Platz vier ein und wurde im Laufe der letzten vier Jahre nahezu halbiert (-47 %).

DI Herz, 04.02.2021

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