Hitzewelle in Nordamerika befeuert Weizenpreisrallye

23.07.2021 Kurse für Weizen, Mais deutlich im Plus zur Vorwoche

Die Weizenkurse an der Euronext in Paris steigen zur Vorwoche um 11 EUR/t kräftig und liegen aktuell mit 213,75 EUR/t auf dem höchsten Niveau seit Mitte Juni. Verantwortlich für die Preisrallye sind weiterhin die sich verschlechternde Wettersituation in den wichtigsten Anbauländern. Sowohl in den USA als auch in Kanada, Russland und Teilen Europas haben sich die Anbaubedingungen zuletzt zusehends eingetrübt. In Nordamerika verschlechtert die aktuelle Hitzewelle die ohnehin schon mäßigen Ertragsaussichten, während für Europa andererseits die ursprünglich guten Ernteerwartungen für Weizen durch heftige Niederschläge insbesondere in Bezug auf die Qualität und Mahlfähigkeit in Frage gestellt werden. Aus Russland kamen zuletzt Meldungen, dass die Flächenerträge, insbesondere in den südlichen Anbaugebieten, aufgrund der Trockenheit deutlich hinter den Erwartungen liegen.

Die Maiskurse steigen in Paris durch das freundliche Marktumfeld um 24 EUR/t auf 260 EUR/t. Die Preise werden gestützt von den Anstiegen in den Weizen-Märkten und von Aussichten auf trockeneres Wetter im US-Maisgürtel. Erfolgreiche US-Exporte wirken ebenfalls stützend, während ein Rückgang der US- Ethanolproduktion bis dato noch keine preisdrückende Wirkung hatte. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Maiskontrakte aus Brasilien. Medienberichten zufolge gefährdet derzeit Frost die erntereifen Maisbestände in den südlichen Anbaugebieten des Landes. Zudem liegt Brasiliens zweite Maisernte weit hinter dem Zeitplan.

Die Kurse für Rapssaat an der Euronext in Paris ließen zur Vorwoche Federn: Der aktuelle Preis (Schluss 21.07.2021) liegt mit 523,75 um 24 EUR/t unter der Vorwoche. Rote Vorzeichen der Leitbörse in Kanada waren mitverantwortlich für die Korrektur des weiterhin hohen Niveaus. In Kanada führten Gewinnmitnahmen und anstehende Regenfälle für Kursrückgänge, wobei es unwahrscheinlich ist, dass die Niederschläge größeren Einfluss auf die Ernteaussichten in diesem Vegetationsstadium haben können. Preisrückgänge der Pflanzenölmärkte wirkten ebenfalls belastend.

Sojabohnen rudern in Chicago aufgrund eines Kontraktwechsels zur Vorwoche zurück und werden mit 448,47 EUR/t bewertet. Sojaschrot kann in Chicago, Hamburg sowie Wien geringfügig zulegen. In Wien wird importierter GVO-Sojaschrot (44 %RP) mit 400 bis 405 EUR/t bewertet.

Euronext Paris
Mahlweizen Futtermais Rapssaat
213,75 €/t 260,00 €/t 523,75 €/t

 

CBoT Chicago ICE Winnipeg
Mahlweizen Futtermais Rapssaat (Canola)
221,48 €/t 190,89 €/t 658,23 €/t


23.07.2021, DI Herz

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