Bio-Ackerflächen auf Rekordniveau

03.05.2023 Die Bio-Ackerfläche legt laut AMA-Mehrfachantrag 2023 kräftig zu. Bio-Großhandelspreise über Vorjahresniveau.

Die diesjährige erste Flächenauswertung der AMA-Mehrfachanträge zeigt deutliche Veränderungen auf den Flächen unter der biologischen Wirtschaftsweise: Die gesamte Bio- Ackerfläche steigt auf 276.914 ha, wodurch sich der Bio-Anteil an der Gesamtackerfläche auf 21% erhöht. Die heurige Zunahme von +6.586 ha fällt höher aus als in den Vorjahren 2020-2022 liegt aber dennoch deutlich unter den erdrutschartigen Zuwächsen im Jahr 2018 (+10.359 ha) und 2019 (+29.641 ha).

Betrachtet man die einzelnen Bio-Kulturen, so ist die größte Änderung auf den Bio-Äckern ein Einbruch der Bio-Dinkelfläche: Bio-Dinkel verliert mit einem Minus von -11.574 ha nahezu zwei Drittel der in den letzten drei Jahren stetig gewachsenen Anbaufläche.

Demgegenüber steht eine deutliche Ausdehnung der Anbaufläche von Bio-Wintergerste mit +3.021 ha. Ähnlich wie auf den konventionellen Äckern wurden die Mahlgetreidearten Bio-Weichweizen (+1.720 ha) und Bio-Roggen (+1.847 ha) ausgedehnt. Bio-Weichweizen nimmt mit einem Flächenausmaß von 43.378 ha weiterhin Platz eins (unter den Druschfrüchten) auf den Bio-Äckern ein. Den zweiten Platz belegt die – vornehmlich für Speisezwecke genutzte – Bio- Sojabohne mit 31.677 ha, welche jedoch zum Vorjahr (deutlich weniger als in der konventionellen Wirtschaftsweise) einen Flächenrückgag hinnehmen musste (-1.074 ha).

Die AMA veröffentlicht seit 2017 getrennte Bio-Hektarerträge. 2022 wurde ein etwas geringerer Bio-Weichweizenertrag von 36,8 dt/ha (Vorjahr 38,6 dt/ha) geerntet. Der Hektarertrag von Bio-Roggen lag 2022 mit 32,2 dt/ha über dem Vorjahr (31,9 dt/ha). Im Hauptanbaugebiet Niederösterreich lag der Roggenertrag mit 34,1 dt/ha gleich wie im Vorjahr (34,2 dt/ha). Der Bio-Sojabohnenertrag erlitt mit lediglich 1,95 t/ha ein kräftiges Minus zum Vorjahr (2,84 t/ha).

Die AMA erhebt seit Herbst 2021 die Großhandelsabgabepreise der bedeutendsten Erstankäufer für Getreide und Ölsaaten aus biologischer Wirtschaftsweise. Entsprechend der Preisanstiege für konventionelles Getreide weisen auch die Bio- Großhandelsabgabepreise Zuwächse auf. Der für Februar 2023 im Mittel erhobene Großhandelspreis für Bio-Weichweizen liegt mit 533,19 EUR/t um 25% über dem ermittelten Preis vor einem Jahr. Bio-Mahlroggen wurde im Februar 2023 durchschnittlich um 476,04 EUR/t verkauft, wodurch das Preisniveau um 31% anstieg. Sojabohnen biologischer Herkunft wurden im Februar 2023 mit 1.070,62 EUR/t verkauft. Die finale Auszahlung der Bio-Erzeugerpreise für die Landwirte (aus der Ernte 2022) liegt jedoch erst nach Ablauf der Vermarktungssaison im Juni 2023 vor.

DI Herz, 03.05.2023

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