Großhandelspreise für Bio-Getreide und Bio-Ölsaaten im Plus
Die AMA erhebt seit Herbst 2021 die Großhandelsabgabepreise der bedeutendsten Erstankäufer für Getreide und Ölsaaten aus biologischer Wirtschaftsweise. Entsprechend der Preisanstiege für konventionelles Getreide weisen auch die Bio- Großhandelsabgabepreise Zuwächse auf. Die finale Auszahlung der Bio-Erzeugerpreise für die Landwirte (aus der Ernte 2022) liegt jedoch erst nach Ablauf der Vermarktungssaison im Juni 2023 vor. Der für Oktober 2022 im Mittel erhobene Großhandelspreis für Bio-Weichweizen liegt mit 534,79 EUR/t um 40% über dem ermittelten Preis vor 12 Monaten. Bio-Mahlroggen wurde im Oktober 2022 durchschnittlich um 487,79 EUR/t verkauft, wodurch das Preisniveau 41% höher ist als im November 2021. Sojabohnen biologischer Herkunft wurden im November 2021 mit 690,61 EUR/t gehandelt, während im Juni 2022 ein Preispeak von 1.125,82 EUR/t erreicht wurde. Durch Erntedruck ab September sank der Preis wiederum auf 964,95 EUR/t. Bio-Sonnenblume kostet aktuell mit 994,31 EUR/t im Großhandel um 44% mehr als vor 12 Monaten.
Der Bio-Anteil an der österreichischen Ackerfläche ist mit 20,4% im europäischen Spitzenfeld. Heuer nahm die Bio-Ackerfläche um 2.591 ha zum Vorjahr zu. Hinsichtlich der Erträge ist ein etwas geringerer Bio-Weichweizenertrag von 36,8 dt/ha (Vorjahr 38,6 dt/ha) anzuführen. Der Hektarertrag von Bio-Roggen lag 2022 mit 32,2 dt/ha über dem Vorjahr (31,9 dt/ha). Im Hauptanbaugebiet Niederösterreich lag der Roggenertrag mit 34,1 dt/ha gleich wie im Vorjahr (34,2 dt/ha). Der Bio-Sojabohnenertrag erlitt mit lediglich 1,95 t/ha ein kräftiges Minus zum Vorjahr (2,84 t/ha). Die beiden Hauptanbaugebiete Burgenland und Niederösterreich wiesen Rückgänge auf. Bio-Sonnenblumen wurden deutlich weniger geerntet: 1,88 t/ha wurden im Mittel auf den Bio- Sonnenblumenflächen in Österreich geerntet, während 2021 2,71 t/ha geerntet wurden.
DI Herz, 04.01.2023
Detaillierter Überblick:
- Marktbericht Getreide und Ölsaaten (Bio-Großhandelsabgabepreise, Seite 8)