AMA-Flächenauswertung 2020
14.07.2020 Sommergerste bricht erneut ein, Weichweizen- und Triticale im Minus, Wintergerste setzt Aufwärtstrend fort, Dinkel erreicht Vier-Jahreshoch, Körnermais verliert deutlich, Ölraps auf 15-Jahrestief, Zuckerrüben auf Rekordtief, Ölkürbis auf Vier-Jahreshoch.Die Anbauflächen 2020 folgen einigen Trends der Vorjahre: Weichweizen wurde zum Vorjahr im geringeren Umfang (-2.119 ha) ausgesät, während die Dinkelfläche dank preislicher Attraktivität auf den biologischen und konventionellen Äckern ausgedehnt wurde (+2.890 ha). Wintergerste folgte dem Aufwärtstrend der letzten Jahre (+1.906 ha), da die als erstes geerntete Getreideart in den letzten Jahren trotz Trockenheit durch gute Erträge überzeugen konnte. Die Sommergerstenfläche musste nach deutlichen Einbrüchen in den Vorjahren erneut Federn lassen und erreichte ein Rekordtief (-4.365 ha). Die Bedingungen für jene Kultur waren in den letzten Jahren – sowie heuer – durch die anhaltende Frühjahrstrockenheit suboptimal. Hartweizen konnte trotz preislich guter Impulse keine Flächenausdehnung erzielen (-188 ha), wobei die Sommerhartweizenfläche geringfügig zunahm und die Winterhartweizenfläche zurückgenommen wurde. Die Anbaufläche von Roggen wurde aufgrund der gesunkenen Preise reduziert (-981 ha), liegt aber weiterhin über der Fläche der Jahre 2017 und 2018. Triticale erlebte eine Trendumkehr des mehrjährigen Aufwärtstrends (-3.619 ha).
Körnermais durchbricht ebenfalls seinen mehrjährigen Aufwärtstrend (-8.189 ha), da geringe Preisbewegungen am Maismarkt vorherrschten und die Ausnahmeregelungen betreffend Nachbau nach umgebrochenen Zuckerrüben heuer nicht galten. Gelbhirse wurde kräftig ausgedehnt, während Sorghum geringfügig zurückging; insgesamt steigt die Kulturgruppe um 3.649 ha. Sonnenblumen zählten ebenfalls zu den Gewinnern der Frühjahrsausaat (+2.270 ha). Die Fläche für Ölraps wurde aufgrund suboptimaler Anbaubedingungen, zunehmender Schädlingsprobleme und geringer Preise in den Vorjahren deutlich reduziert (-4.163 ha).
Die Fläche für Zuckerrüben konnte trotz umfangreicher Bemühungen der Branche nicht zum Vorjahr gesteigert werden und sank somit um 1.209 ha. Die ursprünglich deutlich höhere Anbaufläche 2020 wurde durch Schädlingsbefall und Trockenheit deutlich reduziert. Der große Gewinner der diesjährigen Flächenverschiebungen ist der Ölkürbis (+10.316 ha). Die Fläche jener Kultur erreicht das größte Ausmaß seit vier Jahren, der historisch Rekord aus 2016 (39.470 ha) wurde jedoch nicht übertroffen.
Die Bio-Ackerflächen konnten den Rekordzuwachs aus dem Vorjahr trotz größerer Preiseinbrüche für v.a. Bio-Umstellergetreide halten und sogar um 1.931 ha zulegen. Die Bio-Dinkelfläche wurde kräftig zum Vorjahr ausgedehnt (+1.671 ha), während Weichweizen geringfügig abnahm (-18 ha). Deutliche Verlierer auf den Bio-Flächen sind Bio-Triticale, Bio-Wintergerste und Bio-Körnermais, da jene Kulturen v.a. für Umsteller-Ware niedrige Preis erzielten. Bio-Sonnenblumen, Bio-Sojabohnen und Bio-Hirse konnten ihre Anbaufläche ausdehnen.
14.07.2020, DI Herz