EU verhängt Einfuhrzoll auf Mais

08.05.2020 Die Weizenkurse erhöhen sich zur Vorwoche, Mais und Soja stagnieren im Einfluss eines sich abzeichnenden Handelsstreits zwischen USA und China.

Der Weizenkontrakt steigt in Paris und Chicago zur Vorwoche, liegt aber unter dem 12-Monatshoch vor zwei Wochen. Weiterhin unterstützend wirken die Exportbeschränkungen Russlands und der Ukraine und die daraus resultierenden sprudelnden EU- und US-Weizenexporte. Auf der anderen Seite gab es in der letzten Woche Regen in weiten Teilen Europas und Russlands sowie einen guten Aussaatfortschritt des US-Sommerweizens. Der Zustand der Kulturen in der Schwarzmeerregion ist weiterhin nicht eindeutig, währen für Europa die Analysten optimistischer gestimmt sind.

Die Maisnotierung blieb in Paris konstant zur Vorwoche und konnte sich in Chicago vom Rekordtief geringfügig erholen. Die EU verhängte ab 24. April 2020 erstmals seit zwei Jahren einen Einfuhrzoll für Mais, Roggen und Sorghum von 5,27 €/t, um auf die niedrige Maisnotierung in Chicago zu reagieren. Für Hartweizen und Weichweizen bleibt es weiterhin bei zollfreien Einfuhren in die EU. Zunehmende Spannungen zwischen USA und China belasten die Maiskurse. Präsident Trump beschuldigte China im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und drohte mit neuen Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Land der Mitte. Dadurch werden andererseits geringere US-Maisexporte Richtung China befürchtet. Ein guter Fortschritt der US-Maisaussaat sorgt für zusätzlichen Preisdruck.

Die Rapskontrakte in Paris und Winnipeg sinken zur Vorwoche. Sojabohnen und -Schrote in Chicago stagnieren, während Hamburg und Wien die Notierungen für importierten Sojaschort heruntersetzten. Der erneut aufflammende Handelsstreit zwischen USA und China belastet auch die Sojakurse. Zudem wirkt die schwache Sojanachfrage durch die Schließung zweier Fleischfabriken in den USA preisdrückend und Brasilien exportierte im Vormonat überdurchschnittlich viel Soja auf dem Weltmarkt.

An der Produktenbörse in Wien bleiben die inländischen Weizenpreise konstant, während die Mahlweizenimporte und Roggen aus heimischer Produktion preislich zulegen können.

 
Euronext Paris
Mahlweizen Futtermais Rapssaat
199,75 €/t 165,00 €/t 369,75 €/t

 

CBoT Chicago ICE Winnipeg
Mahlweizen Futtermais Rapssaat (Canola)
178,54 €/t 113,67 €/t 302,69 €/t


08.05.2020, DI Herz

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