Internationale Getreide- und Ölsaatenpreise sinken im Wochenvergleich

17.04.2020 Weizenkurse rudern zurück, US-Maispreise erneut auf Jahrestief, Rapskurse verlieren zur Vorwoche, Sojanotierungen in Chicago auf Monatstief.

Weizen verliert in Paris und Chicago um 3 EUR/t zur Vorwoche, wobei der Vorwochenwert die höchste Notierung seit zweieinhalb Monaten darstellte.

Gründe für die Kurskorrekturen sind in einer Zurücknahme der Sorgen über Kälteschäden der US-Weizenbestände sowie Aussichten auf Regenfälle der von Trockenheit gefährdeten Weizenkulturen in der Schwarzmeerregion zu sehen. Laut einem Bericht des US-Agrarministeriums wurden 62 Prozent der Pflanzen in den USA als gut bis exzellent bewertet, wodurch der Vorjahreswert geringfügig übertroffen wird. Preisstützend sind weiterhin die sprudelnden EU-Weizenexporte, welche vom jüngsten USDA-Bericht um 1,5 Mio. t erhöht wurden und somit die russischen übertreffen könnten. Die Bullen an den Börsen bekommen zudem von den geplanten Exportbeschränkungen in Russland, Rumänien und der Ukraine Unterstützung.

Eine erneute Abwärtskorrektur der US-Ethanolzahlen und ein daraus resultierender Lagerhöchststand an Mais führen zu einem weiteren Kursrutsch für die Maisnotierung an der CBoT. Das 12-Monatstief wird somit in Chicago erneut erreicht. In Paris macht Mais eine Seitwärtsbewegung mit einem kleinen Minus und erreicht somit sein Monatstief.

Raps verliert in Paris und Winnipeg geringfügig zur Vorwoche. Sojabohnen sinken in Chicago zur Vorwoche auf ihr Monatstief und Sojaschrot bleibt in Chicago konstant zur Vorwoche.

An der Produktenbörse in Wien notieren Premium-, Qualitäts- und Mahlweizen – entsprechend den Korrekturen an den internationalen Börsen – unter der Vorwoche. Premiumweizen liegt mit 188 bis 190 EUR/t um 3,50 EUR/t unter der Vorwoche und um 5,50 EUR/t unter dem Kurs vor zwei Wochen. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass vor zwei Wochen die höchste Notierung im laufenden Wirtschaftsjahr erreicht wurde, welche zum Niveau in der Ernte um 10 EUR/t zulegen konnte.

Futtergerste setzt den negativen Abwärtstrend der letzten Wochen fort und liegt bei 135 bis 136 EUR/t. Damit wurde der niedrigste Wert seit sieben Monaten erreicht.

Importierter Sojaschrot (44 % RP) muss in Wien erneut Federn lassen und liegt mit 380 bis 390 EUR/t um 30 EUR/t unter dem Zweijahreshoch vor drei Wochen. Inländischer Sojaschrot (45 % RP) bewegt sich in dieselbe Richtung und weist weiterhin eine Prämie von 75 EUR/t gegenüber Importsojaschrot auf.
 
Euronext Paris
Mahlweizen Futtermais Rapssaat
194,75 €/t 163,00 €/t 369,25 €/t

 

CBoT Chicago ICE Winnipeg
Mahlweizen Futtermais Rapssaat (Canola)
182,44 €/t 115,48 €/t 297,62 €/t


17.04.2020, DI Herz

Detaillierter Überblick: