Exportmarkt China – Zukunftsreich?

03.12.2020 Die Corona-Pandemie hat am chinesischen Milchmarkt nur kurzzeitig für Turbulenzen gesorgt und somit auch die Importe etwas gedrückt. Doch die Nachfrage an Milch und Milchprodukten nimmt dort weiter stark zu und damit auch die Importe.

EU-Exporte: Butter und Käse sehr gefragt

Die Daten zeigen, dass der Verbrauch an Milch und Milchprodukten in China weiterhin rasant steigt und dieser durch die inländische Produktion nicht gedeckt werden kann. In den Ernährungsrichtlinien für chinesische Einwohner wird eine tägliche Aufnahme von 300 Gramm an Milchprodukten empfohlen; aktuell liegt die Aufnahme bei in etwa 97 Gramm. Daher wird von einem kontinuierlichen Wachstum des Milchkonsums ausgegangen. Die Nachfrage steigt nicht nur bei Milchpulver und Flüssigmilch, sondern auch bei Butter und Käse. Der chinesische Markt ist hart umkämpft. Neuseeland und Australien versuchen ihre Marktanteile auszubauen und auch die USA versuchen ihre Marktposition in China zu stärken. Für die europäischen Exporteure ist es daher immer eine große Herausforderung die Marktanteile zu halten oder sogar auszuweiten. Die heurigen EU-Exporte von Jänner bis September belegen, dass Butterverkauf nach China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 60 % zugelegt hat und nun bei 11.828 Tonnen liegt und bei Käse eine Steigerung von etwa 41 % erzielt werden konnte. Hingegen kam es bei den EU-Exporten von Magermilchpulver im selben Zeitraum zu einem Rückgang von 7 %; Vollmilchpulver bliebt in etwa konstant zum Vorjahreszeitraum.

Laut Prognosen des chinesischen Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten, wie agrarheute berichtet, sollen Chinas Importe von Konsummilch, hauptsächlich abgepackte UHT-Milch/Haltbarmilch, für 2021 auf 980.000 Tonnen ansteigen und ein Plus von 5 % gegenüber 2020 erreichen. Die EU bleibt weiterhin der größte Exporteur von flüssiger Milch nach China. Ebenfalls wird davon ausgegangen, dass die Butterimporte (+ 17 %) im Jahr 2021 stark steigen werden. Der größte Handelspartner hierbei ist Neuseeland mit einem Marktanteil von mehr als 80 %. Die EU bleibt der zweitgrößte Butterlieferant für China.

Auch wird von einem starken Importwachstum bei Milchpulver für 2021 ausgegangen. Chinas Import von Vollmilchpulver wird auf 715.000 Tonnen geschätzt und die Importmenge für Magermilchpulver auf 340.000 Tonnen. Hierbei sind Neuseeland und USA die Hauptexporteure. Die EU spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Österreichischer Export nach China konnte sich behaupten

In den letzten 3 Jahren konnte der Export von heimischer Milch und von Milchprodukten nach China stark ausgebaut werden. Von Jänner bis August 2020 belief sich der Export im Milchbereich auf 30.648 t im Wert von 35,6 Mio. Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es um 16.365 t weniger die nach China exportiert wurden und von Jänner bis August 2018 waren es insgesamt nur 9.793 t an Milch und Milchprodukten die exportiert wurden. Die größten Exportaufschwünge verzeichneten Milch und Rahm nicht eingedickt und ungesüßt, sowie Käse und Topfen.

Koppensteiner, 03.12.2020