Heimische Molkereiprodukte sind im Ausland beliebt
29.07.2021 Österreichische Trinkmilch sowie Käse und Milchmischprodukte werden außerhalb der Landesgrenze bestens nachgefragt. Dies geht aus der jährlichen Erhebung des Exportanteils an der gesamten Erzeugung der Molkereien und Sennereien hervor.Im Trinkmilchsektor wurden im Jahr 2020 fast 400 Mio. kg exportiert, dies bedeutet eine Steigerung von 10 % oder in etwa 36,8 Mio. kg gegenüber dem Jahr 2019. Exportschlager in dieser Kategorie ist seit Jahren die Trinkmilch UHT bis 3,49 % Fettgehalt, dicht gefolgt von Trinkmilch UHT mit einem Fettgehalt von 3,5 % und darüber. Diese zwei Produkte machen 71,9 % des gesamten Exports im Trinkmilchbereich aus. Schlusslicht in diesem Sektor ist einmal mehr die Trinkmilch pasteurisiert oder auch umgangssprachlich Frischmilch genannt. Der Grund dafür ist erstens in der relativ kurzen Haltbarkeit und leichteren Verderblichkeit und zweitens im Konsumverhalten in den benachbarten Mitgliedstaaten wo Trinkmilch pasteurisiert nicht diese dominante Rolle, wie in Österreich spielt. Allerdings kann angemerkt werden, dass gegenüber 2019 die Exporte bei Frischmilch um 33,7 % auf 11 Mio. kg gestiegen sind.
In der Kategorie der angesäuerten und süßen Milchmischprodukte stiegen die Exporte kräftig an, nur im Jahr 2017 waren diese minimal höher, nämlich um 0,2 %. Die Exportmenge in dieser Kategorie betrug im Jahr 2020 satte 185,7 Mio. kg. Nach wie vor ist das Produkt Fruchtjoghurt-Drink mit Wasserzusatz jenes mit der höchsten Absatzmenge innerhalb der Produktgruppe. Die Exportmengen bei Joghurt (natur) und Kefir kletterten deutlich nach oben. Waren es bei Kefir im Jahr 2016 noch etwas mehr als 3 Mio. kg die exportiert wurden so steigerte sich diese Menge bis zum Jahr 2020 auf 19,3 Mio. kg. Kefir erfreut sich sowohl am heimischen als auch am ausländischen Markt großer Beliebtheit.
Auch bei Käse konnte im Jahr 2020 ein Exportanstieg beobachtet werden. Die Exporte bei Käse konnten von Jahr zu Jahr zu legen und erreichten im Vorjahr mit 94,8 Mio. kg ihren bisherigen Höchststand. Im Vergleich zu 2019 stieg die Exportmenge bei Käse um 4,8 % oder 4,3 Mio. kg an. Hauptexportprodukte in diesem Segment sind unter anderem Weichkäse mit 18,3 Mio. kg, Frischkäse mit 17,6 Mio. kg, Rohmilch-Bergkäse mit 8,1 Mio. kg sowie die breite Palette der Schnittkäsesorten.
In der Gruppe Süß- und Sauerrahm ging der Exportanteil von 2019 auf 2020 um 3,3 % zurück und belief sich auf insgesamt 11,3 Mio. kg. Die Produktgruppe Süßrahm UHT bis inkl. 29 % Fettgehalt wurde mit 3,4 Mio. kg in diesem Sortimentsangebot am meisten exportiert gefolgt von Süßrahm UHT mit über 29 % Fettgehalt mit einer Exportmenge von 3,2 Mio. kg.
Die Butterexporte gingen im Jahr 2020 gegenüber dem Jahr davor ebenfalls etwas zurück und zwar um 2,4 % oder um rund 49.000 kg. Die gesamte gemeldete Exportmenge bei Butter betrug somit etwas mehr als 2 Mio. kg. Mehr als die Hälfte nämlich 57,5 % entfällt in dieser Kategorie auf das Produkt Teebutter über 250 g.
Das erste Halbjahr 2021 zeigte positive Exporttendenzen und lässt auf ein ebenso gutes zweites Halbjahr hoffen.
Koppensteiner, 29.07.2021