Direktvermarktung: Trinkmilch auch im Jahr 2021 Leader der Produktpalette

Die Direktvermarktung entwickelte sich sehr unterschiedlich in den einzelnen Regionen Österreichs. Die geschlossenen Schulen, Hotels und Restaurants machten sich beim Absatz von Milch und Milchprodukten bei einigen Direktvermarktern deutlich bemerkbar. Ausgleichend dazu lag beim Konsumverhalten auch im zweiten Jahr der Pandemie ein Hauptaugenmerk auf der Regionalität der Produkte und die erhobenen Daten zur heimischen Direktvermarktung bestätigen dies. Insgesamt wurden 33,6 Mio. kg Rohmilch direkt vermarktet, dies bedeutet ein kleines Minus von 0,6 % gegenüber der vermarkteten Rohmilchmenge aus dem Jahr 2020.

Die nachstehenden Daten beziehen sich auf die eingegangenen Informationen der meldepflichtigen Betriebe, welche im Jahr 2021 mind. 25.000 kg Rohmilch vermarktet haben. Die Meldung war bis Ende Februar 2022 an die AMA zu übermitteln und beinhaltete folgende Informationen: die eingesetzte Milchmenge und die daraus hergestellten Produkte untergliedert in Konsummilch/Trinkmilch, Butter, Käse inkl. Topfen und sonstige Milchprodukte (Kakao, Fruchtjoghurt, Naturjoghurt, Sauerrahm, Schlagobers).

Direktvermarkter mit 25.000 kg Jahresvermarktung und darüber

Trinkmilch setzte sich auch im Jahr 2021 mit fast 14,5 Mio. kg einmal mehr an die Spitze der Direktvermarktungsprodukte. Danach folgen Käse und Topfen mit einem Rohmilcheinsatz von 13,6 Mio. kg. Für die Herstellung von sonstigen Milchprodukten wurden etwas mehr als 3,5 Mio. kg benötigt und für die Butterproduktion wurden in etwa 2,3 Mio. kg Rohmilch eingesetzt.
Beim höchsten Anteil am Direktverkauf wurde dieses Mal Vorarlberg mit einer Menge von 5,6 Mio. kg von der Spitze gestoßen und durch Niederösterreich mit einer Menge von 5,9 Mio. kg abgelöst. Auf Platz 3 folgt wie auch im Vorjahr OÖ mit 5,3 Mio. kg.

Nichtsdestotrotz bleibt Vorarlberg auch im Jahr 2021 unangefochten an der Spitze der Käseherstellung für die Direktvermarktung. Die Vorarlberger Milchbauern haben fast 5 Mio. kg an Rohmilch für die Produktion von Bergkäse, Emmentaler, sonstigem Käse sowie Topfen benötigt. An zweiter Stelle bei Käse und Topfe liegt wie gewohnt Tirol mit einer verarbeiteten Rohmilchmenge von fast 2,7 Mio. kg. Bei der Herstellung von Butter führen ebenfalls Vorarlberg und Tirol die Rankingliste an. Bei den sonstigen Milchprodukten kann sich Oberösterreich den ersten Platz sichern. Das milchreichste Bundesland Österreichs hat in diesem Bereich einen Rohmilcheinsatz von knapp 1,2 Mio. kg.
Erwähnenswert ist, dass zum ersten Mal seit der Einführung der 25.000 kg Direktvermarktungsgrenze, auch aus dem Burgenland genügend Meldungen eingelangt sind, um die Daten veröffentlichen zu können.

Koppensteiner, 29.04.2022