Österreichische Molkereiprodukte erfreuen sich im Ausland großer Beliebtheit
21.06.2023 Die heimischen Molkereiprodukte konnten auch im Jahr 2022 jenseits der Landesgrenzen einmal mehr punkten. Vor allem die Kategorien Käse & Topfen sowie die der angesäuerten und süßen Milchmischprodukte wurden im Ausland gut nachgefragt. Dies geht aus der jährlichen Erhebung des Exportanteils an der gesamten Erzeugung der heimischen Molkereien und Sennereien hervor.Die heimischen Molkereiprodukte konnten auch im Jahr 2022 jenseits der Landesgrenzen einmal mehr punkten. Vor allem die Kategorien Käse & Topfen sowie die der angesäuerten und süßen Milchmischprodukte wurden im Ausland gut nachgefragt. Dies geht aus der jährlichen Erhebung des Exportanteils an der gesamten Erzeugung der heimischen Molkereien und Sennereien hervor.
Diese Erhebung wird einmal jährlich von der Agrarmarkt Austria durchgeführt und ist nicht vergleichbar mit den Außenhandelsdaten der Statistik Austria. Die Außenhandelsdaten der Statistik Austria werden bei uns im monatlichen Marktbericht für Milch und Milchprodukte veröffentlicht und beinhalten alle Exporte aus Österreich, also auch jene Milchprodukte die nicht aus österreichischer Produktion stammen und als sogenannte „Durchschleusware“ in andere Länder versendet werden.
Abermals ein großes Exportplus erzielten die angesäuerten und süßen Milchmischprodukte. Die Exportmenge in dieser Kategorie betrug im Jahr 2022 beachtliche 195 Mio. kg. Das bedeutet es wurden um rund 10,2 Mio. kg oder 5,5 % mehr Produkte in dieser Kategorie exportiert als im Jahr davor. Seit Jahren wird in dieser Kategorie ein Wachstum bei den Exportmengen beobachtet. Innerhalb dieser Produktgruppe ist Fruchtjoghurt-Drink mit Wasserzusatz nach wie vor jenes Produkt mit der höchsten Ausfuhrmenge. Danach folgt Kefir und verdrängte Fruchtjoghurt vom zweiten Platz. Die Exportmengen bei Kefir beliefen sich im Jahr 2022 auf 31,9 Mio. kg, das sind um 24,3 % mehr als im Vorjahr. Die Popularität von Kefir wird am ausländischen Markt von Jahr zu Jahr größer. Auch das Produkt Kakaomilch UHT (ultrahocherhitzt) konnte einmal mehr ein kräftiges Exportplus erzielen. Hier steigerte sich die exportierte Menge um 26,6 % auf 10,8 Mio. kg. Generell werden im Ausland die UHT-Produkte in diesem Segment besser nachgefragt als die ESL-Produkte (extended shelf life, länger haltbar).
Die Exporte bei Käse sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen und beliefen sich für 2022 auf 105,9 Mio. kg und bedeuten ein Plus von 12,3 % gegenüber 2021. Hauptexportprodukt in diesem Segment ist die Gruppe Schnittkäse mit mehr als 34 Mio. kg, danach folgt die Frischkäsepallette mit etwas mehr als 25 Mio. kg und das Weichkäsesortiment mit knapp 20 Mio. kg. Beim Segment Hartkäse ist Rohmilch-Bergkäse, obwohl die Exporte im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgingen, mit 8,9 Mio. kg nach wie vor unser Exportschlager.
In der Gruppe Süß- und Sauerrahm stieg der Exportanteil von 2021 auf 2022 um 3,5 % auf insgesamt 12,6 Mio. kg. Unverändert wird in dieser Produktgruppe Süßrahm UHT mit über 29 % Fettgehalt im Ausland am meisten nachgefragt, danach folgt Süßrahm UHT bis inkl. 29 % Fettgehalt.
Im Trinkmilchsektor wurden im Jahr 2022 fast 336 Mio. kg exportiert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Exportrückgang von 6,4 % oder ca. 23 Mio. kg. Im Jahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, wurde außerordentlich viel UHT Trinkmilch exportiert. 2021 haben sich die Exporte in diesem Bereich wieder normalisiert. Nichts desto trotz ist seit Jahren Trinkmilch UHT bis 3,49 % Fettgehalt das absatzstärkste Produkt in diesem Sektor, dicht gefolgt von Trinkmilch UHT mit einem Fettgehalt von 3,5 % und darüber. Diese zwei Produkte zusammen machen 76 % des gesamten Exportes im Trinkmilchbereich aus. Weit abgeschlagen auf Platz 3 folgt Trinkmilch ESL mit einem Fettgehalt von 3,5 % und darüber mit einer Exportmenge von 44 Mio. kg. Nicht überraschend bildet in diesem Sektor einmal mehr die Trinkmilch pasteurisiert oder auch umgangssprachlich Frischmilch genannt, das Schlusslicht. Die Gründe dafür bleiben unverändert: Pasteurisierte Trinkmilch besitzt eine relativ kurze Haltbarkeit und das Konsumverhalten in den benachbarten Mitgliedstaaten ist nicht auf pasteurisierte Trinkmilch ausgelegt.
Die Butterexporte gingen im Jahr 2022 abermals zurück. Österreich ist und war noch nie ein großer Exporteur von Butter. Im Gegenteil es muss eine stattliche Menge an Butter importiert werden um den Inlandsverbrauch zu decken.
Ing.in Koppensteiner, 21.06.2023