Österreichische Biomilchproduktion: Jeder fünfte Liter Trinkmilch stammt aus ökologischer Produktion

Heimische Biomilchprodukte bleiben gefragt. Die Produktion von Molkereierzeugnissen aus Biomilch zog im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr weiter an (+1 %). Die Molkereien und Käsereien haben insgesamt 609.933 t Biomilch übernommen und verarbeitet. Die Anlieferungsmenge lag damit um rund 5.300 t (+0,9 %) über der Vorjahresmenge. Mit einem Anteil von 18,6 % blieb Österreich damit Spitzenreiter im europäischen Vergleich.

Österreichische Biomilchproduktion im Detail

Bio-Trinkmilch blieb 2023 das beliebteste Molkereiprodukt im Biosektor. Etwa jeder fünfte Liter Trinkmilch der Molkereien stammte aus Biomilch. Mit insgesamt 146,1 Mio. kg erzeugter Bio-Trinkmilch wurde die Vorjahresmenge deutlich übertroffen (+6,6 %). Damit konnten die Milchverarbeitungsbetriebe nahezu das hohe Produktionsniveau aus dem Jahr 2021, das stark vom Absatz während Corona geprägt war, erreichen. Der Trend zu Haltbarmilch bestätigte sich auch im Biosektor. Rund jeder zweite Liter Bio-Trinkmilch wurde zu ESL-Milch (extended shelf life – verlängerte Haltbarkeit), jeder dritte Liter zu UHT-Milch (ultrahohe Temperatur) verarbeitet. Mengenmäßig erzeugten die Molkereien 75,8 Mio. kg ESL-Trinkmilch (+4,8 %) bzw. 49,9 Mio. kg UHT-Trinkmilch (+11,4 %) in Bioqualität. Auch die Produktion von pasteurisierter Bio-Frischmilch zog mit 20,4 Mio. kg gegenüber dem Vorjahr an (+3,7 %).

Die Produktgruppe Bio-Mischtrunk musste Einbußen hinnehmen. Die Produktion sank von knapp 42,8 Mio. auf 38,8 Mio. kg (-9,3 %). Mit Ausnahme von Kefir, der gegenüber dem Vorjahr zulegen konnte, verzeichneten das Sortiment einen Rückgang in der Erzeugung. Mengenmäßiger Spitzenreiter in der Kategorie der angesäuerten und süßen Milchmischprodukte blieb Naturjoghurt mit insgesamt 13,6 Mio. kg Gesamtproduktion (-12,3 %). Auf Platz zwei folgte Fruchtjoghurt mit rund 9,2 Mio. kg (-12,3 %) vor Bio-Kefir, der die Produktion deutlich gegenüber 2022 steigern konnte. Die Produktionsdaten der Molkereien und Käsereien zeigen bei Kefir ein konstantes Wachstum.

Bei Bio-Käse konnte das hohe Produktionsniveau des Vorjahres relativ stabil gehalten werden. Mit einer Erzeugung von 36,4 Mio. kg Käse aus Biomilch betrug der Anteil 18 % an der gesamten Käseproduktion. Das Schnittkäsesortiment war mengenmäßig die wichtigste Kategorie mit einem Volumen von rund 15,1 Mio. kg. Das entspricht einem Anstieg von 20,8 % gegenüber 2022. Danach folgt Hartkäse mit 9,4 Mio. kg (-12,8 %), die Frischkäsepalette mit 7,2 Mio. kg (-2,9 %) und das Weichkäsesortiment mit 4,6 Mio. kg (-20,8 %).

In der Gruppe Süß- und Sauerrahm, hergestellt aus Biomilch, stieg die Produktionsmenge von 7,8 Mio. kg im Jahr 2022 auf rund 9,2 Mio. kg an (+18,1 %).

Knapp 8 % der gesamten Butterproduktion entfielen auf Biobutter. Insgesamt meldeten die Molkereien und Käsereien eine Produktionsmenge von 2,4 Mio. kg Teebutter.

Hintergrund: Die Erhebung der österreichischen Biomilchproduktion wird einmal jährlich bei den Molkereien und Käsereien von der Agrarmarkt Austria durchgeführt.

Quelle:AMA

DIⁱⁿ Reiterer, 26.09.2024