Trinkmilch weiterhin absatzstärkstes Ab-Hof-Produkt

02.05.2024 Trotz Absatzrückgang führt Trinkmilch die Produktpalette im österreichischen Direktverkauf an

Laut AMA-Meldung von Landwirten, die im vergangenen Jahr mindestens 25.000 kg Kuhmilch direkt vermarktet haben, wurden insgesamt 33,3 Mio. kg Rohmilch für die Ab-Hof-Vermarktung eingesetzt. Das ist ein moderater Rückgang von knapp 380.000 kg (-1,1 %) im Vergleich zum Jahr 2022.

In Vorarlberg wurde mit einer Menge von 6,2 Mio. kg der höchste Anteil an Rohmilch verarbeitet, hauptsächlich zur Erzeugung von Käse und Butter. Die Vorarlberger Landwirte konnten zudem als einziges Bundesland den Rohmilcheinsatz gegenüber dem Vorjahr steigern. In allen anderen Bundesländern sank die Milchmenge für Ab-Hof-Produkte. Nieder- und Oberösterreich lagen bezüglich der eingesetzten Milchmenge hinter Vorarlberg auf Platz und 2 und 3.

Die heimischen Landwirte haben im Jahr 2023 insgesamt 14,2 Mio. kg Rohmilch für die Direktvermarktung von Käse und Topfen eingesetzt (2022: 13,9 Mio. kg) sowie 12,7 Mio. kg für Trinkmilch (2022: 13,4 Mio. kg). 2,1 Mio. kg Milch flossen in die Herstellung von Butter, etwas weniger als im Jahr zuvor (-35.400 kg). Für die Erzeugung von sonstigen Milchprodukten wie Kakao, Frucht- und Naturjoghurt, Sauerrahm, Schlagobers etc. wurden rund 4,3 Mio. kg Rohmilch eingesetzt. Diese Menge blieb im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant, wobei Betriebe in Ober- und Niederösterreich den höchsten Absatz meldeten.

Trinkmilch stärkstes Produkt in der Direktvermarktung

Trinkmilch war im Jahr 2023 weiterhin das Produkt mit dem höchsten Absatz. Insgesamt haben die meldepflichtigen Betriebe 12,3 Mio. kg Konsummilch vermarktet – der Großteil in den Bundesländern Niederösterreich und Kärnten. Allerdings wurden im Vergleich zum Vorjahr österreichweit 701.400 kg weniger hergestellt (-5,4 %). Davor gab es im Zeitraum 2021 bis 2022 bereits einen Rückgang von knapp 1 Mio. kg.

Vorarlberg und Tirol sind traditionell Spitzenreiter bei der Vermarktung von Butter und Käse. So entfallen bei Bergkäse und Emmentaler 86 % des österreichischen Ab-Hof-Verkaufs auf die westlichen Bundesländer. Zudem wird knapp die Hälfte der Buttermengen in Vorarlberg und Tirol erzeugt. Insgesamt konnten die heimischen Landwirte im Käsesegment einen Anstieg des Direktverkaufs gegenüber dem Vorjahr erzielen.

Die Daten basieren auf den Meldungen von Landwirten, die im Kalenderjahr 2023 mindestens 25.000 kg Kuhmilch direkt vermarktet haben. Meldepflichtig sind die eingesetzte Milchmenge sowie die daraus hergestellten Produkte wie Trinkmilch, Butter, Käse und sonstige Milchprodukte.
Daten aus dem Burgenland werden aus Datenschutzgründen zu Niederösterreich gezählt.

DIin Reiterer, 02.05.2024

<br/>